Der Volksmund sagt: „… die Zeit heilt alle Wunden“. Da ist sicher etwas Wahres dran, wenn es um Ereignisse und Geschehnisse in unserem Leben geht. Jeder, der einmal richtig Liebeskummer hatte oder einen geliebten Menschen durch Tod verloren hat, weiß was damit gemeint ist.

Tragen wir allerdings etwas in unserem Herzen, in unserer Seele mit uns, was feste zu uns gehört, dann kann auch die Zeit diese Wunde, diesen Schmerz nicht heilen. Entweder sorgen wir dafür, dass wir dieses tiefe innere Gefühl leben und erleben können oder, wir werden krank.

Diese Erkenntnis ist nicht neu. Dennoch richten wir uns nicht danach. Wir ertragen unseren Schmerz und leben mit der Krankheit.

Warum eigentlich?

Weil wir Angst haben, dass uns die „Gesellschaft“, das „Umfeld“ nicht so akzeptiert, wie wir sind.

Doch, woher wissen wir das? Wir glauben, dass es so ist – wissen tun wir es nicht.

Angst ist immer ein Zeichen der Furcht vor dem Ungewissen. Je klarer die Sicht wird, desto mehr verschwindet die Angst. Vor allem aber, Angst ist immer ein negativer Gedanke vor etwas, was wir nicht wissen – es könnte auch ganz anders sein. Konkret bedeutet dies, wenn wir über „Coming-out“ sprechen; ich muss (sollte) meine Blickrichtung ändern.

1. Schritt: Visualisiere – stelle dir bildlich vor, wie du dein Leben mit einem gleichgeschlechtlichen Partner führst, wie, mit deiner transsexuellen Identität, wie ein Leben aussieht, wenn du deiner Neigung bzw. Leidenschaft nachkommen kannst. Du wirst (bildlich) Menschen um dich herum sehen mit denen du in Harmonie und Erfüllung zusammen bist. Sehe auch die Menschen, die dir wichtig sind. ABER – sehe es nicht nur, sondern spüre / fühle es und schließe es mit tiefer Dankbarkeit ab.
2. Schritt: Spreche darüber – Wenn du diese Übung eine Zeitlang machst, wird irgendwann der Punkt kommen, dann fängst du an mit deinen engsten Menschen in deinem Umfeld darüber – zunächst theoretisch – zu sprechen. Vielleicht wundern sie sich, aber sie sind nicht ablehnend.

Eines sollte nur klar sein, wenn du deinen Weg gehst, dann kommen Menschen auf dich zu, die deine Individualität nicht nur verstehen, sondern bewundern. JA – es kann sein, dass einige wenige sich von dir trennen werden. Aber, dass passiert in jedem Lebensabschnitt.