Der Wunsch „perfekt“ zu sein begleitet uns auf all unseren Wegen. Egal, was wir tun. Wir streben immer ein gewisses Maß an Perfektion an. Wir wollen besser sein als der oder die andere. Wie befinden uns demnach in einem ständigen Wettbewerb. Dies gilt nicht nur für den Sport, sondern vor allem im Beruf, in der Familie und in allen Teilen des gesellschaftlichen Lebens.
Dies treibt uns an und ist grundsätzlich auch in Ordnung, wenn … ja wenn wir es richtig sehen. Der Vergleich mit anderen hat einen bescheidenen, dennoch gravierenden Nachteil, er lässt uns immer wieder verlieren und schlecht aussehen. Warum? Weil es keine Perfektion im Wettbewerb gibt. Es wird immer einen geben, der besser ist als wir – egal, was wir auch tun.
Wir wollen besser staubsaugen oder spülen als unser Partner und kritisieren ihn oder sie, wenn der Partner es nicht so gut macht, wie wir selber. Bei der nächsten Party erzählen wir darüber, wie toll wir es machen und wie schlecht es der Partner tut und dann, dann kommt jemand, der oder die es noch besser und perfekter machen kann. Genauso im Beruf. Wir bereiten uns tagelang auf eine bestimmte Präsentation vor. Alles wurde berücksichtigt und die Power-Point-Präsentation ist perfekt. Nachdem wir fertig sind kommt der nächste Sprecher und er oder sie hat noch bessere Fotos und Grafiken eingebaut, wie wir selber. Am deutlichsten wird es natürlich in der Mode oder im Sport. Wir gehen heute aus und haben uns das einzigartige und schönste Kleid gekauft, das es im Geschäft zu kaufen gab. Auf der Party angekommen werden wir von allen bewundert und dann, dann kommt auf einmal eine Frau in den Raum mit einem noch tieferen Dekolleté, mit einem noch feineren Stoff und Design und, alle Blicke richten sich auf sie. Und im Sport? Wenn wir es heute endlich, nach langem Training, geschafft haben, die Latte im Stabhochsprung von 5 Metern zu überspringen kommt nach uns jemand, der schafft 5 Meter und 5 Zentimeter.
Egal, was wir tun, es gibt immer jemanden, der es noch besser kann. Wir sind also ständig am kämpfen ohne Aussicht auf einen dauerhaften Erfolg. Wir werden nie über einen längeren Zeitraum alleine oben auf dem Treppchen stehen, so lange wir uns mit anderen Vergleichen – im Wettbewerb stehen.
Das einzige, was uns wirklich im Leben hilft ist die Überlegung und die Handlung, besser zu sein als gestern – aber niemals, als der oder die andere.